Mein Name ist

ELISABETH KITZINGER

1881–1966

Nach der Schule sollte ich mich als „Haustochter“ aufs Heiraten vorbereiten. Das war mir zu wenig.

Oft waren die Kinder der armen ostjüdischen Familien tagsüber sich selbst überlassen. Mit meiner Schwester Luise und meiner Freundin Ida Kohnstamm habe ich 1898 den „Merzbacher’schen Privatkindergarten“ für diese Kinder aufgebaut.

1904 bezog der Kindergarten Räume im Rückgebäude der Baaderstraße 32. Ein Jahr später brauchten wir mehr Platz und zogen ein paar Häuser weiter. 1914 betreuten wir schon 150 Kinder. Der Träger „Israelitische Jugendhilfe“ bestand bis 1942.

Ab 1933 arbeitete ich als Sozialreferentin in der Israelitischen Kultusgemeinde. 1939 konnte ich mit meiner Familie nach Palästina auswandern, ab 1947 lebte ich in den USA.

Vertiefung:

» Manfred Berger: Elisabeth Kitzinger (1881–1966) und die jüdische Wohlfahrtsarbeit in München (1904–1943). In: Landeshauptstadt München (Hrsg.): Jüdisches Leben in München. München 1995, S. 57 ff.

» Jüdische Jugendfürsorge in München. 1904–1943. In: Hans Lamm (Hrsg.): Von Juden in München. Ein Gedenkbuch. München 1958, S. 75 ff.

» Elisabeth Kitzinger, In: Adelheid Schmidt-Thomé: Sozial bis radikal, München 2018, S. 58-61

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