Mein Name ist

MARIA LUIKO

1904–1941

Ich wurde 1904 als Marie Luise Kohn geboren und wuchs in großbürgerlichem
Milieu in München-Neuhausen auf. Meine Schwester Elisabeth war eine der
ersten Rechtsanwältinnen Bayerns.

An der der Akademie der Bildenden Künste und der Kunstgewerbeschule erlernerte ich vielerlei künstlerische Techniken. Besonders interessierte mich die Darstellung von Menschen am Rande der Gesellschaft.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten engagierte ich mich ab 1934 im Kulturprogramm des „Jüdischen Kulturbundes in Bayern“, die einzige Möglichkeit als Jüdin weiterhin künstlerisch tätig zu bleiben.

Für das  von mir mitbegründete Münchner Marionettentheater Jüdischer Künstler fertigte ich Bühnenbilder und vor allem zahlreiche Marionettenfiguren an.
Diese Figuren sind heute im Besitz des Stadtmuseums.

Am 20. November 1941 wurde ich mit meiner Mutter und meiner Schwester ins Ghetto Riga deportiert. Fünf Tage später wurden wir zusammen mit 997 weiteren
als Juden verfolgten Münchener*innen in Kaunas/Litauen ermordet.

Vertiefung:

» Frau darf… 100 Jahre Künstlerinnen an der Akademie. Katalog, Hrsg. Angelika Mundorff und Barbara Kink, Museum Fürstenfeldbruck 2020. S. 168–171

» Diana Oesterle: „So süßlichen Kitsch, das kann ich nicht“. Die Münchener Künstlerin Maria Luiko (1904–1941). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009

» Gedenkalbum: Die jüdische Künstlerin Maria Luiko (1904–1941), Werküberblick https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/album/gedenkalbum-die-juedische-kuenstlerin-maria-luiko-1904-1941-59.html

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